Neues Modell von AutoCult.

Im schwäbischen Mercedes-Werk wurde der Wunsch gehegt, am 7. September 1924 im Rennen um den `Großen Preis von Monza` teilzunehmen. Dieses Sportereignis war seinerzeit eine große Herausforderung für Mensch und Maschine, denn alle namhaften europäischen Hersteller sahen ein gutes Abschneiden als erstklassigen Beweis ihrer Fahrzeuge an. Für das Daimler-Werk war die Nennung die erste Teilnahme bei einem Grand-Prix seit Ende des Ersten Weltkriegs. Wie wichtig den Schwaben die Beteiligung in Monza war, zeigte die Tatsache, dass der erst seit einem Jahr im Werk beschäftigte Konstrukteur Ferdinand Porsche einen eigens für diesen Grand Prix aufgebauten Rennwagen M 218 mit 2 Liter großem 8-Zylindermotor konzipierte.

Eventuell war die Technik derart komplex, dass eine Anreise auf eigener Achse als zu anfällig angesehen wurde. Es ist wohl heute nicht mehr zu klären, welche Beweggründe damals dazu führten, einen besonderen Transporter für die Beförderung des Rennwagens aufzubauen. Für den - vermutlich - einzig zu diesem Zweck umgebauten Wagen griffen die schwäbischen Techniker auf einen Typ Mercedes `15/70/100 PS Tourer` zurück. Der Umbau konzentrierte sich auf den Heckbereich, dessen Karosse ab der Fahrersitzreihe entfernt wurde. Statt des serienmäßigen Fondbereichs und dem Kofferraum wurde eine Konstruktion aus Profilträgern entworfen, auf die der Rennwagen sicher transportiert werden konnte. Der Abstand der beiden Fahrrinnen war so breit, dass der Rennwagenkörper hindurchpasste. Keile fixierten den aufgeladenen Renner auf seinem Weg nach Italien.

Selbst den Männern bei der Daimler Motoren Gesellschaft war die Bedeutung ihres neu geschaffenen Renntransporters so weit bewusst, dass sie ihn fotografierten ließen. Insgesamt nur drei Fotoaufnahmen mit dem beladenen Rennwagen, sind Zeitzeugnisse des offenbar doch bedeutenden Ereignisses - allerdings blieb es dabei, denn mehr als diese Fotografien gibt es von dem Wagen nicht mehr! 

Aber der Rennwagen hat überlebt. Der Mercedes Monza 1924 ist jetzt im PORSCHE Museum in Stuttgart zu sehen.

Dies war das erste Auto, das Ferdinand Porsche in seiner neuen Funktion als Chefkonstrukteur der Daimler-Motoren-Gesellschaft selbst konstruierte und mit dem ersten Achtzylindermotor ausgestattet war, der für die Straßenfahrzeuge des Unternehmens konzipiert wurde. Im Rennen in Monza erwies sich das Auto jedoch als problematisch und sehr schwer zu kontrollieren. Graf Zborowski, neben Masetti, Neubauer und Sailer einer der Fahrer, kam bei diesem Rennen ums Leben. Seinen größten Triumph feierte dieses Auto, als es 1926 den GP von Deutschland mit Caracciola am Steuer gewann.

Modellhersteller AutoCult hat dieses Paar im Maßstab 1:43 nachgebaut. Nach den obigen Bildern zu urteilen, stellte sich die Miniatur heraus. Hoffentlich gibt es keine Enttäuschung.