Mercedes-Benz L319 Bewegliches Schaufenster "LIEBHERR", 1956
Premium ClassiXXs NZG688
Dies ist die Geschichte des Schaufensters L 319, das in den Anfangsjahren der Liebherr-Haushaltsgeräte in der ehemaligen Bundesrepublik Deutschland für die Liebherr-Kühl- und Gefriergeräte geworben hat. Die L 319, besser bekannt als "Liebherr-Bus" oder "bewegliches Schaufenster", bewegte sich zwischen Flensburg im Norden Deutschlands und Oberstdorf im Südwesten.
Lassen Sie uns zunächst in die Vergangenheit reisen. Als Hans Liebherr 1955 die Haushaltsabteilung gründete, war ein umgebauter Mercedes-Benz Van ein einzigartiges Schaufenster für das noch junge Unternehmen. Anfangs war der Bus schwarz und gelb, die Farben der Liebherr-Baukranabteilung. Erst später wurde der Bus blau gestrichen, die Farbe der Haushaltsabteilung. Das Liebherr-Schaufenster und eine Flotte von Ford Taunus Transit-Bussen hatten die Mission, den Bewohnern Liebherr-Kühlgeräte vorzustellen. 1962/63 hatten nur 52% der Haushalte einen Kühlschrank. In Bezug auf Marketing und Verkauf von Kühlschränken gab es also viel zu tun.
Von Süddeutschland in den hohen Norden
Und so fuhren die Busse L 319 und Ford Taunus Transit von West nach Ost in der noch jungen Bundesrepublik Deutschland. Von Ochsenhausen nach Flensburg und wieder zurück. Aber auch regelmäßig durch das industrielle Ruhrgebiet und an der Grenzzone zwischen Ost- und Westdeutschland in der Nähe des Bayerischen Waldes. Sie fuhren durch die Straßen und brachten die Marke Liebherr und ihre Produkte, Kühl- und Gefriergeräte dem Verbraucher näher.
Der Liebherr-Bus: auf Anfrage erhältlich
Händler könnten den Liebherr-Bus mieten, um die neuesten Modelle direkt dem Verbraucher zu präsentieren. Zu dieser Zeit gab es keine Geschäfte mit großen Flächen, in denen Produkte umfassend präsentiert werden konnten. Dies war daher eine wichtige Möglichkeit für Händler, direkt mit ihren Kunden in Kontakt zu treten.
Umwandlung in ein "bewegliches Schaufenster".
Um die Präsentation der Produkte zu optimieren, musste der L 319 angepasst werden. Auf der Ladefläche wurden spezielle Stufen angebracht, damit die Geräte gut sichtbar waren. Durch die großen Glasfenster auf beiden Seiten hatten die Kunden immer den besten Blick auf die Liebherr-Kühlschränke. Die Seiten des Busses waren mit Schildern mit dem Slogan „Einer der Besten! Liebherr “(„ Einer der besten! Liebherr “). Die Rückseite des Busses wurde so umgebaut, dass auch die Heckscheibe einen guten Blick auf die Geräte bot. Bis 1968 war das mobile Liebherr-Schaufenster unterwegs und stieß neben vielen tausend Kilometern auf der Theke auch auf Sympathie für Liebherr als Unternehmen sowie für die modernen Kühl- und Gefriergeräte.
Und nach 1968?
Alle guten Dinge gehen zu Ende. Nach vielen Jahren treuen Dienstes auf der Straße gingen das mobile Schaufenster und die anderen Mitglieder des mobilen Promotionteams 1968 in den Ruhestand. Zu dieser Zeit hatte niemand sentimentale oder nostalgische Gefühle für diese Busse, da es sich um Utensilien handelte. Es wurde daher wenig Wert darauf gelegt, sie für spätere Generationen zu erhalten.
Information: Mercedes Benz L 319
Produziert von: 1955 bis 1963
Motor: Benzinmotor M 121
Produzent: Daimler-Benz
Kapazität: 1897 cm3
Höchstgeschwindigkeit: 95 km / h (bis 1960), 100 km / h (ab 1961)
Getriebe: 4 vorwärts / 1 rückwärts
Maximales Fahrzeuggewicht: 3600 kg
Anzahl verkaufter Modelle: ca. 140.000