MBMC: Newsletter No 14 - November 2020

Ursprünglich wollte ich dieses wunderbare Plakat von 1908 mit dem üblichen Layout der Titelseite des Newsletters kombinieren, aber so sehr ich es auch versuchte, das Ergebnis sah wirklich nicht gut aus, deshalb verzichte ich diesmal auf die Auflistung der Modelle u. Themen über die Sie gleich lesen werden, und lasse Sie einfach mal so die Neuerscheinungen entdecken.

Hier ist er also, der Newsletter Nr. 14 vom November 2020, dem Jahr, das wir alle am liebsten vergessen würden!

                                                                      G.P. de Dieppe 1908 Streckenverlauf

Aus Moskau kam diese Information über ein handgefertigtes Modell des Mercedes Grand-Prix-Wagens Nr. 35 im Maßstab 1:43, mit dem der Fahrer Christian Lautenschlager 1908 den „Grand Prix de l'ACF“ (Automobile Club de France) im nordfranzösischen Dieppe gewann.

Von diesem Mercedes Nr. 35 sind nur 35 Exemplare hergestellt worden, und sie wurden vom Atelier CarManiac in Belarus hergestellt. Ich vermute, dass unsere Freunde in Moskau die meisten der 35 Modelle gekauft haben. Wenn Sie also einen für Ihre Sammlung bestellen möchten, ist jetzt der richtige Zeitpunkt.

Der Preis ist USD 300 (+S&H), Bestellbar  bei: Ds-13@mail.ru

Nach den wenigen verfügbaren Bildern zu urteilen, handelt es sich bei dem Modell um ein kleines Juwel, sicherlich bei weitem das beste aller bisher hergestellten Modelle dieses Rennwagens.

Das Rennen kann hier zumindest teilweise angeschaut warden:

https://www.youtube.com/watch?reload=9&v=9grePy-Ljlc&feature=emb_logo

 

Ein weiteres interessantes 1:43-Modell kommt demnächst bei Touchwood Models aus Gross Britannien heraus, Es handelt sich um den aussergewöhnliche 1905er Mercedes 60 PS x 2, auch bekannt als der "Fliegende Holländer II".

Der von Herbert L. Bowden am 31. Januar 1905 in Ormond-Daytona in den USA gefahrene Wagen versuchte einen Geschwindigkeits -weltrekord aufzustellen, wurde jedoch von der AAA (American Automobile Association) wegen Übergewicht disqualifiziert, da er mehr als 2204 lbs (ca.1000 Kilo) wog.

Nichtsdestotrotz ran dieses Monster eines Rennwagens mit seinen beiden gekoppelten 4-Zylinder-Motoren eine Meile in 32 und 4/5 Sekunden, d.h. es erreichte eine Geschwindigkeit von 176,64 km/h (109.76mph), was den damals bestehenden Rekord übertraf.

Das Modell, das ausschliesslich als Bausatz erhältlich ist, kann für £65 (+Porto) gekauft und per Paypal bezahlt werden bei: stuart.delf@touchwoodmodels.com

                      

 

Bizarre (Spark) kündigt ein 8 Zoll oder 20 Zentimeter langes 1:43-Modell eines Mercedes-Benz Rekordwagens von 1937 an, aber dieses Auto blieb ein Prototyp-Projekt, mit der Bezeichnung „MicKl Mercedes“.

Im Jahr 1937 meldete Joseph Mickl, der leitende F&E-Ingenieur von Porsche, ein Patent für ein Hochgeschwindigkeitsfahrzeug an, das sich einer Vielzahl von Techniken bediente, die es für die damalige Zeit höchstwahrscheinlich zum fortschrittlichsten Fahrzeug seiner Art machten. Der „Mickl-Mercedes“ wurde nie gebaut, aber die allgemeinen Linien erinnern an die Form des 1939 gebauten Landgeschwindigkeitsrekordwagens Mercedes-Benz T80.

Der Preis des Modells liegt bei etwa 117 Euro (+ Versand).

 

Im Laufe der Jahre habe ich oft Klagen darüber gehört, dass es keine Qualitätsfiguren im Maßstab 1:43 gibt. In der Tat sind es nur wenige Hersteller, und es werden immer weniger, die gute, bemalte und unbemalte Figuren herstellen, die die Vitrinen beleben könnten. Ein solches Unternehmen, Omen Miniatures mit Sitz in Wiltshire im Vereinigten Königreich, ist ein Spezialist auf diesem Gebiet. Wenn Sie glauben, ein Meister der 1:43-Figurenmalerei zu sein, kostet jedes Modell im Durchschnitt 3,5 bis 5 GBP unbemalt,und wenn Sie so talentiert sind wie ich es bin dann sind es zwischen 14 und 20 GBP bemalt (je nach Komplexität).

Im Omen's Shop auf deren Website finden Sie alles, was Sie suchen: Männer, Frauen, Kinder, von der Victorianischen Ära bis heute, in den verschiedensten Stilen, Bekleidungen, Berufen und Posen. Ich werde mich auf einige wenige Bilder beschränken, auf denen insbesondere bekannte Rennfahrer zu sehen sind, die früher für Mercedes-Benz fuhren, darunter der unvergessliche Michael Schumacher in verschiedenen "Outfits", die er im Laufe der Jahre trug.

Wenn Sie interessiert sind, können Sie Nigel Smith unter nigel@omen-miniatures.com  kontaktieren.

                                                                                                                                               J.M. Fangio                                S.Moss

Michael Schumacher : 1993 – 1994 – 1995 – 1996 – 2000

 

 

In der letzten Ausgabe des Newsletters habe ich die Geschichte der Entdeckung eines Mercedes-Benz 180D (Ponton) 1:43 von Tekno mit Rechtslenkung auf einer Tauschbörse in Schweden nachgedruckt.

Zuerst, aus was weiss für einen Grund, habe ich die  Einleitung des Artikels völlig vergessen, in der darauf hingewiesen wird, dass diese Geschichte von den Eigentümern des "L' Auto Jaune" erzählt wurde, einem Geschäft in Paris (Frankreich), das auf antike und veraltete Modellautos im Maßstab 1:43 spezialisiert ist, und deren Adresse ebenfalls .

Wenn Sie also in diesen Tagen zufällig in Paris sind (tragen Sie Ihre Covid-Maske!), hier ist die Adresse dieses interessanten Geschäfts (Sie können auch online kaufen: https://www.autojauneparis.com)

           L'Auto Jaune, 41 Rue Cavendish, 75019 Paris, Frankreich

 

 

 

Zu diesem Artikel über den Tekno Mercedes 180D kam eine Reaktion von einem unserer MBMC-Mitglieder, Herrn Bengt Bengtsson, er selbst Schwede, der schrieb, dass Herr Espinasse von "L' Auto Jaune" wohl einen Fehler gemacht habe.

Trotzdem bleibt das Rätsel um das rechtsgesteuerte 180D Tekno-Modell weiterhin ungelöst...

MBMC auf der ganzen Welt, diesmal in Schweden.

Ich freue mich immer über "Leserbriefe", sei es von unseren MBMC-Mitgliedern oder von Lesern außerhalb des MBMC.

Abgesehen von ein paar Modellherstellern, die das Konzept der konstruktiven Kritik nicht verstehen, enthielten alle Briefe im Laufe der Jahre interessante Fakten, Informationen oder Lebenserfahrungen, die ich - mit Erlaubnis des Schreibers - gerne mit allen Lesern des „Newsletters“ teile.

Zum besseren Verständnis geht es im folgenden Brief darum, dass bis 1967 in Schweden Autos mit Linkslenkung, aber auch auf der linken Straßenseite fuhren, und das Tekno-Modell mit Rechtslenkung von Herrn Espinasse als Prototyp charakterisiert wurde, der in jenen Jahren wohl auf den schwedischen Markt (Linkslenkung) ausgerichtet war.

Hier nun eine interessante Mail von unserem schwedischen MBMC-Mitglied Bengt Bengtsson:

Hallo Herr Loosen,

....In diesem Zusammenhang scheint es keine große Sache zu sein, aber da Ihr Newsletter nach Genauigkeit strebt, hielt ich es für klug, dieses kleine Detail zu erwähnen, und ich bin froh, dass Sie es so genommen haben,wie es gemeint war. Um weitere kleine Korrekturen vorzunehmen, sei es erwähnt, dass Schweden 1967 vom Links- zum Rechtsverkehr ueber ging.(*)

Ich weiß nicht, warum das Lenkrad auf der linken Seite war - es war schon immer so, soweit ich mich erinnern kann. Als wir jung waren, und es uns nur leisten konnten, nach alten und billigen Autos zu suchen, hatten die Autos aus den 50er und 60er Jahren alle das Lenkrad auf der linken Seite.

Beim Schreiben dieser Zeilen tauchen alte Erinnerungen wieder auf. Und eine davon möchte ich mit Ihnen teilen..:

Ich habe meinen Führerschein 1981 in einem Volvo gemacht, aber ich war damals schon Mercedes-Fan. Im Alter von 14 Jahren verbrachte ich die Sommerferien damit, in einer Garage/Tankstelle zu arbeiten, um IFA zu verkaufen und Caltex zu pumpen. Gegenüber der Tankstelle befand sich der wichtigste Mercedes- und DKW-Händler, und langjährige Kunden mit problematischen IFAs bezogen ihre IFA-Ersatzteile von DKW - eine gute Art, die Kunden bei guter Laune zu halten.  Es war meine Pflicht, über die Straße zu gehen, um die Ersatzteile zu holen, und im Laufe der Zeit wurde mein Gesicht den Mitarbeitern des Autohauses bekannt. Eines Tages stand ein Mercedes 300SL im Ausstellungsraum. Ich verweilte um ihn herum, und schließlich tauchte ein Händler auf, und bot mir an, mich hinters Steuer zu setzen. Er öffnete die Flügeltür und klappte das Lenkrad zurück.

Was für ein Gefühl! Es war ganz einfach, in den Flügeltürer zu gelangen, aber nicht ganz so einfach, mich wieder heraus zu bekommen!

Als ich mein erstes Gehalt erhielt, ging ich hinüber und kaufte einen verchromten MB-Star (einen von denen, die für den Kofferraum der "Ponton"-Modelle bestimmt waren). Mercedes-Benz war zu dieser Zeit ein großer Name in Schweden, da jedes Jahr der Kristianstad GP ausgetragen wurde und die "Silberpfeile" den Sieg davontrugen. Ich erinnere mich, dass ich und mein Freund - ich glaube, 1980 - zum Fährterminal hinuntergingen, um das abfahrende MB-Team mit dem siegreichen 300SLR auf dem berühmten blauen Transporter zu sehen. Wir mussten die Autos nur berühren, und das taten wir auch.

Vier Jahre später wurde ich wehrpflichtig und wurde eingezogen. Es war keine glückliche Zeit. Wir erhielten wöchentlich Taschengeld, gerade genug für eine Tasse Kaffee. Wir bekamen auch ein paar Zugfahrkarten, und das war alles.

Wir alle wollten am Wochenende nach Hause fahren, und für uns ohne Räder und Geld gab es nur eine Möglichkeit, und das hiess ohne Fahrkarten in einen Zug zu steigen und mit dem Fahrkartenschaffner zu streiten. Aber was konnte er tun? Den Zug anhalten und uns rausschmeißen, oder uns bei der Polizei melden? Natürlich nicht!  Und wir alle, junge Männer in Uniform, hatten die Unterstützung der übrigen Fahrgäste. Die Alternative wäre das Trampen gewesen, was im Winter nicht immer so angenehm ist.

Nun, normalerweise las ich stets die Anzeigen für Gebrauchtwagen. Und ich fand einen Mercedes 170V von 1950 zum Preis von heutigen 80 (achtzig!) Euro - ich habe ihn probegefahren, und er lief 'süß wie Honig'. Es war eine Maschine für alte Männer, aber sie war einfach und schien sehr stark gebaut zu sein - auch das Interieur war o.k., ohne Risse oder Flecken. Die 40-45 PS waren o.k. für unsere strengen Geschwindigkeitsbegrenzungen, und man konnte bequem vier Passagiere mitnehmen. Ich dachte, dass ich diesen Wagen bei diesem Preis innerhalb von höchstens 6 Monaten abgezahlt haben würde, und bat meinen Vater um ein Darlehen, aber er sagte nein. Er hatte nie ein Auto, nicht einmal einen Führerschein - was wusste er schon?

Übrigens, mein erstes Auto, war ein VW von 1948, stark modifiziert - ich habe ihn 1983 in Hamburg für 200 DM gekauft!

(*) Dagen "H" ("Tag H", "H" für schwedisch högertrafikomläggningen = "Rechtsverkehrsumstellung") ist die Bezeichnung für die Umstellung auf Rechtsverkehr, die in Schweden am Sonntag, dem 3. September 1967 um 5 Uhr morgens stattfand. 

 

Ankündigung

Ich freue mich, mitteilen zu können, dass die russische Übersetzung des Newsletters jetzt auf der Website https://mb143.ru/news/  verfügbar ist.

Darüber hinaus ist diese von Michael Sokovikov - einem Liebhaber von Mercedes-Benz-Modellen im Maßstab 1:43 - erstellte Website hochinteressant für ihre Inhalte und Informationen über Mercedes-Benz-Modelle aller Art, einschließlich seltener russischer und ukrainischer Modelle, die wir nur selten zu sehen bekommen.

Ebenfalls freue ich mich, hier die neue Website www.mbmc.asia anzukündigen, die kürzlich von unserem langjährigen australischen Mitglied Dev Kuruppu erstellt wurde. Auch er ist ein engagierter Sammler von Mercedes-Modellen, der sich auf den Maßstab 1:43 spezialisiert hat. Wie der Name seiner Website sagt, will er für den MBMC ganz Austral-Asien und möglicherweise sogar ganz Asien erobern!

 

Behalten Sie Ihre Plakate, sie könnten ein Erbe für Ihre Enkelkinder sein!

Dieses authentische Plakat aus dem Jahr 1908 wurde bei der Bonhams-Auktion in Scottsdale, Arizona, im Jahr 2013 für USD 17.500,00 verkauft.

 

For memory – Zur Erinnerung

important –  wichtig

 

Die MBMC-Mitgliedsgebühr ist wieder einmal fällig, und muss spätestens zum 31. Dezember 2020 bei der Geschäftsstelle einbezahlt worden sein. Die Gebühr für 2021 bleibt weiterhin 48 €, gegebenenfalls zuzüglich anfallenden Bankgebühren. Am einfachsten ist die Überweisung des Betrags über Paypal an info@mbmc.de. Durch die anfallende PayPal-Gebühr beträgt  der dann zu zahlende Betrag 49,50 €.

WICHTIG: bitte auf keinen Fall vergessen, die MBMC-Mitgliedsnummer anzugeben!

 

 

(с)BERND D. LOOSEN